Die Elisabethaue ist eine rund 73 Hektar große, bislang unbebaute landwirtschaftliche Fläche im Norden Berlins (zwischen Pankow, Blankenfelde und Französisch Buchholz). Sie wurde immer wieder als potenzielles Baugebiet diskutiert – insbesondere für Wohnungsbau. Wir als Verein der elisabeth-aue.de setzen uns für den Erhalt landwirtschaftlicher Fläche als Grünfläche ein und befürworten eine Randbebauung entlang des Rosentaler Weges.
Der Senat schlägt vor, hier ein Wohngebiet mit 5000 Wohneinheiten entstehen zu lassen. Für ein solches Projekt formuliert der Stadtentwicklungsplan Verkehr (StEP) – ein Teil des ÖVAP – klare Kriterien für nachhaltige Stadtentwicklung und verantwortungsvolle Verkehrsplanung.
Eine Bebauung der Elisabethaue stünde im Widerspruch zu mehreren dieser Kriterien:
- Unzureichende Verkehrsanbindung (insbesondere ÖPNV)
- Der ÖVAP fordert, dass neue Wohngebiete vorrangig dort entwickelt werden, wo bereits eine gute ÖPNV-Anbindung besteht.
- Die Elisabethaue ist derzeit nicht erschlossen durch S-Bahn, U-Bahn oder Straßenbahn.
- Nur Busverbindungen bestehen – das reicht nicht für ein großes Neubaugebiet.
- Ohne leistungsfähigen ÖPNV würde der Autoverkehr drastisch zunehmen, was gegen alle Verkehrs- und Umweltziele Berlins verstößt.
- Zersiedlung widerspricht dem ÖVAP-Ziel der Nachverdichtung
- Der Plan setzt klar auf Innenentwicklung (Verdichtung bestehender Flächen), nicht auf die Erschließung neuer Randgebiete.
- Eine Bebauung der Elisabethaue wäre Flächenverbrauch statt Flächenschonung, also gegen die Strategie „Berlin kompakt“.
- Verkehrliche Mehrbelastung ohne Infrastruktur
- Eine Erschließung würde neue Straßen und Verkehrsanlagen erfordern – die Kosten dafür sind hoch, der Nutzen fraglich.
- Ohne vorherige Infrastrukturplanung wäre eine Bebauung verkehrlich unverantwortlich.
- Klimaziele und Umweltschutz im ÖVAP
- Der Plan priorisiert klimaschonende Mobilität und Reduktion des motorisierten Individualverkehrs (MIV).
- Eine Bebauung der Elisabethaue fördert den Autoverkehr, da es keine attraktiven Alternativen gibt → Verstoß gegen CO₂-Ziele.
Fazit
Der ÖVAP / StEP Verkehr spricht gegen die Bebauung der Elisabethaue, da dieses Gebiet nicht nachhaltig erschlossen ist und die Verkehrs- und Umweltziele Berlins untergraben werden würden.
Solange die Elisabethaue nicht verkehrlich integriert ist, widerspricht ihre Bebauung dem geltenden Verkehrsentwicklungsplan.
Aus diesem Grund darf eine Bebauung, wie sie der Senat der Stadtentwicklung vorschlägt, nicht umgesetzt werden.
Matthias Koppehl
Elisabethaue e.V.